Werdegang
1959 entstehen die ersten Arbeiten der Künstlerin.
Meist sind es Kohle- und Tuschzeichnungen, in deren Mittelpunkt der Mensch steht. Das pralle Leben und seine Sinnhaftigkeit sind treibende Kraft ihres künstlerischen Schaffens.
Tagsüber erlernt sie einen ungeliebten, von ihren Eltern gewählten Beruf. An den Abenden jedoch besucht sie die Schule des renommierten Prof. Kirchmayer für Akt- und Porträtzeichnen. Sie lernt bei Prof. Franz Thurner, ihrem bevorzugten Lehrer.
Sie ist erst 16, als sie die Gelegenheit bekommt, mit Charly Pfeifle im Zentrum 107 auszustellen. Ihr Kohle-, Tusche- und Kreidezeichnungen, die meist in der Nacht entstehen, begeistern den Bildhauer Prof. Hans Pontiller so sehr, dass er sich für ein Stipendium an der Akademie für bildende Künstler in Wien einsetzen will. Das scheitert jedoch am Verbot der Eltern.
Für die junge, sensible Künstlerin eine Katastrophe. Als jüngstes Mitglied des Tiroler Künstlerbundes nimmt sie noch an einigen Gruppenausstellungen teil. Mit 19 Jahren heiratet sie. Es ist eine Flucht aus der Enge des Elternhauses. Nur ein Jahr später bringt sie ihren ersten Sohn zu Welt, innerhalb von drei Jahren folgen ein Mädchen und zu früh geborene Zwillinge. Nur das Zwillingsmädchen überlebt. In den kommenden Jahren erfüllt sie das, was man von einer Frau der Mittelklasse erwartet.
Nur manchmal, wenn die Sehnsucht nach etwas, das tief in ihr schlummert, zu stark wird, entstehen extreme Zeichnungen, die ihr Innerstes widerspiegeln.
Worte aus ihrem Unterbewusstsein aufsteigend, geben der unterdrückten kreativen Kraft etwas Raum.
Ihr Mann, der in dieser Form des Ausdrucks eine Bedrohung der ehelichen Gemeinschaft sieht, lehnt diese Entwicklung kategorisch ab. Die Ehe endet nach 18 Jahren.
In zweiter Ehe mit einem Partner, der ebenfalls künstlerisch tätig ist, befreit sie sich immer mehr von allem, was sie bisher behindert hat. Sie experimentiert mit verschiedenen Techniken, erschafft Radierungen und erlernt die faszinierende Kunst der Steinlithografie.Nach einer ausdrucksstarken Phase, in der sie sehr realistisch alles ausdrückt, was sie empfindet, folgt eine immer stärkere Reduzierung auf kaum mehr deutbare, faszinierende Bilderwelten. Naturalistische Darstellungen verschwinden zum Teil durch Überkleben mit Japanpapier und es entstehen dreidimensional anmutende Werke.
„Es war, sagt sie, als müsse das, was unsere physischen Augen sehen, einer anderen Art des Sehens Raum geben.“
Im Spannungsfeld zwischen Sichtbarem und Nichtsichtbarem, das persönlich Erfahrbare dazustellen, ist eine Herausforderung, der sie sich nun mit ganzer Kraft widmet. Letztlich ist es immer ein Akt der Hingabe an ein schöpferisches Prinzip, das auf diese Weise gelebt wird.
„Großer Schöpfer, ist auf einem Zettel, der neben ihrer Staffelei angebracht ist, zu lesen. "Ich achte auf die Quanität - achte du bitte auf die Qualität"
In den Worten Paul Klees findet sie sich wieder:
- Zwei Berge gibt es – auf denen es hell ist und klar.
- Den Berg der Tiere und den Berg der Götter.
- Dazwischen aber liegt das dämmrige Tal der Menschen.
Wenn einer einmal nach oben sieht, erfasst ihn ahnend eine unstillbare Sehnsucht. Ihn der weiß, dass er nicht weiß, nach ihnen, die nicht wissen, dass sie nicht wissen und nach ihnen, die wissen, dass sie wissen.
Woher kommen wir – wer sind wir – wohin gehen wir – werden für viele Jahre zur treibenden Kraft und stehen im Zentrum ihres Schaffens. Nach vielen tiefen mystischen Erfahrungen findet sie schließlich ihre spirituelle Heimat in der Praxis des Zen. Es folgen Reisen nach China und eine langjährige Ausbildung zu Qi Gong Lehrerin.
Sie beschäftigt sich mit Kalligrafie und gestaltet eine - aus ihren eigenen Quellen fließende - Art von Schriftzeichen. All dies verwandelt ihre Arbeit. Die Ölmalerei wird Zentrum ihres Schaffens. Viele Farbschichten verleihen ihren Werken einzigartige Leuchtkraft und Tiefe. Sie vertraut ganz auf ihre Inneren Quellen und lässt sie aus sich fließen.
"Ich bin sehr dankbar, dass meine irdischen Wege so reich an Erfahrungen sind. Freude und Leid haben sich die Hand gereicht und tun es immer wieder. Es ist wunderbar, dass ich noch immer den Geruch von Farbe und Terpentinöl in der Nase haben darf und die Wunder des Daseins erkennen und zu lieben vermag."
zu meinen Werken zu den Ausstellungen
Meine Notizen & Gedanken
Bilder müssen klingen!
Der französische Komponist "Oliver Messioen" interpretierte Farben als sichtbar gemachte Musik!
Wenn eine Farbe lange betrachtet wird, scheint sie groß zu werden.
Dasselbe geschieht mit einem Ton. Hört man diesen für längere Zeit, beginnt er sich auszubreiten.
Am Anfang war das Wort -
Wortanfang bedingt Wortende -
Das Eine existiert nie ohne das Andere.
Ein Bild, das sich mir als "fertig" entzieht, atmet.
Ab diesem Moment weiß ich,
dass es nicht mehr an meine Persönlichkeit gebunden ist
und eigentlich nie war!
Nicht nur das Werk ist Kunst,
sondern auch die Art und Weise,
wie es in einen Kontext eingebunden ist!